Traditionsfleischerei Kühn auf dem Meller Wochenmarkt – Im Kern ist’s auch mal Wurscht.

Über Steaks, Stroh und Schweine – und die Frage, wie eine Wurst zur Kultwurst wird.

Was haben eine Showbühne und der Meller Marktplatz gemeinsam? Manfred Kühn! Der Fleischermeister in dritter Generation des Familienunternehmens Kühn hat früher in einer Band Schlagzeug gespielt – ein bisschen funktioniere sein Fleischwagen genauso, meinte er und lacht. Überhaupt wird hier viel gelacht. Wenn in Melle Markt ist, dann ist Kühn mittendrin und für einen kurzen Klönschnack immer zu haben.

In der Auslage findet sich alles, was das Herz von Fleischfans höherschlagen lässt: vom einfachen Aufschnitt über Steak und Sonntagsbraten bis hin zu saisonalen Angeboten wie Grillspieß und Co. führt die Fleischerei Kühn das komplette Sortiment von Wurst- und Fleischwaren. Darunter: ein echter Star, der in Melle mindestens so bekannt ist wie die Schildkröte ein paar Meter weiter – die Kühn‘sche Bockwurst. „Das Ding ist Kult!“, sagt Manfred Kühn, und eine Kundin ergänzt umgehend: „Die Wurst gehört zum Markt wie Melle zum Grönegau!“ Es ist erst kurz nach zehn, und doch werden es schon jetzt immer mehr Menschen, die sich nicht vorne vor die Wagentheke stellen, sondern ihre Reihe an der linken Wurst-Ausgabe bilden. Mit Senf ist es eigentlich richtig, bei Ketchup gibt’s zwar ein Augenrollen, aber auch dieser Wunsch wird natürlich erfüllt. „Firmen rufen morgens an und bestellen Würste für ihre Mittagspause vor“, sagt Manfred Kühn. „Von Polizei bis Feuerwehr, sie alle lieben unsere Wurst.“ Ob das in jeder Stadt so ist, in der der Fleischwagen Station macht? „Nein“, sagt Kühn und lacht. „Das gibt’s nur in Melle!“

Überhaupt, Melle. Damit verbindet Kühn viel mehr als nur die Wurst. „Wir gehörten nach dem Krieg zu den ersten Marktbeschickern, sind von Anfang an dabei.“ Er selbst liebte es schon als Kind, mit auf den Markt zu fahren. Heute wiederum sind es die Kinder seiner Kundinnen und Kunden, denen er mit einer Rollwurst auf die Hand eine Freude macht. „Ich bin schon so lange dabei, ich habe meist schon ihren Eltern eine Kinderwurst geschenkt“, sagt Manfred Kühn und blickt zurück. Er kennt Geschichten, große und kleine, lustige und traurige. In Melle wird Markt gelebt.

Manfred Kühn bildet die dritte Generation des Familienunternehmens aus Westerenger. Sein Großvater war es, der den Betrieb nach dem Krieg aufbaute (und die Meller Heißwurst erfand!), sein jüngster Sohn wiederum ist heute in vierter Generation als Geschäftsführer der Fleischerei aktiv. Da der älteste Sohn der Familie Landwirt ist, ist nicht nur der Nachschub immer garantiert, sondern auch die Qualität.

Kühns Schweine stehen zudem auf Stroh, erhalten Auslauf und führen so ein vergleichsweise wirklich gutes Leben. „Wir stehen für kurze Wege und Tierwohl“, sagt Manfred Kühn. „Das leben wir!“

Quelle: https://www.meller-kern.de/k%C3%BChn

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